Pressemitteilung
01.11.2008 – Volker Schneider
Renten- und Pensionsfonds mitverantwortlich für Finanzdesaster

Die Renten- und Pensionsfonds sind nach Ansicht von Volker Schneider mitverantwortlich für das Desaster an den internationalen Finanzmärkten. „Bei diesen Fonds sammelt sich immer mehr Kapital an, für das immer schwieriger seriöse Anlageformen zu finden sind“, so der rentenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Das Geld werde nicht nur deshalb in der Spekulation verzockt, weil unverantwortliche Fondsmanager dies so entschieden, sondern auch weil für die gigantischen Summen schlicht keine Anlagemöglichkeiten in der Realwirtschaft mehr beständen. Schneider:

„Nach OECD-Angaben ist das Anlagevermögen der Pensionsfonds zwischen 2002 und 2007 von 10 Billionen US-Dollar auf fast 17 Billionen angewachsen. Die angesehene Wirtschaftszeitung Economist schätzte Anfang dieses Jahres unter Berufung auf die US-amerikanische Bank Morgan Stanley das von den Pensionsfonds verwaltete Vermögen auf 20 Billionen US-Dollar. Damit sind die Pensionsfonds noch vor den offenen Investmentfonds und den Versicherungsgesellschaften die größten Investoren auf den Finanzmärkten.

Weil sich für die gewaltigen Summen zunehmend weniger Anlagemöglichkeiten in der Realwirtschaft finden lassen, landet immer mehr Kapital in spekulativen Anlagen. Die ersten Auswirkungen dieser Entwicklung sind nun in den USA zu beobachten. Der Direktor des Congress Budget Office, Peter R. Orszag, gibt an, dass die Krise schon von Juni 2007 bis Juli 2008 die Aktiva der privaten und öffentlichen Rentenfonds mit rund 1 Billion US-Dollar belastete. Mit dem aktuellen Börsenkrach könne sich diese Summe leicht verdoppeln.

Die Hoffnungen vieler Menschen auf ein finanziell abgesichertes Leben im Alter wurden in den Finanzcasinos der Welt verspielt. Private Vorsorge macht die Altersvorsorge nicht sicherer, dass muss nun endlich auch die Bundesregierung in ihrer Politik berücksichtigen und die gesetzliche Rentenversicherung mit ihrem Umlageverfahren wieder stärken, statt sie an die Wand zu fahren.“